Die nordische Mythologie |
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Das Leben der nordischen Völker war zu einem großen Teil bestimmt durch den Glauben an ihre Götter. Eine genauere Beschreibung würde jedoch mehrere hundert Seiten sprengen. Aus diesem Grund beschränke ich mich hier auf eine Zusammenfassung der in meinen Augen wichtigsten Informationen. |
Die neun Welten |
Entstanden ist der Kosmos in der
Vorstellung der Wikinger als sich im Ginnungagap ("gähnende Leere") das
Eis von Niflheim mit dem Feuer aus Muspelheim verband und daraus der
Urriese Ymir entstand. Es gibt neun Welten, die an den Zweigen der
Weltenesche Yggdrasil befestigt sind bzw. Sitz ihrer drei Wurzeln sind: Muspelheim Niflheim Midgard Asgard Vanaheim Ljosalfheim Jotunheim Svartalfheim Hel Muspelheim: Muspelheim ist in der Altnordischen Mythologie das Feuerreich im Süden. Es ist der Gegenpol zum Eisreich Niflheim im Norden. Nach der Schöpfungsgeschichte sind beide Welten im ewigen Weltengrund Ginnungagap durch den Willen Fimbultyrs entstanden und haben durch ihr Zusammentreffen den Riesen Ymir erschaffen und damit das Sein der Materie ermöglicht. In Muspelheim herrscht der Riese Surt; es ist die Heimat der Feuerriesen. Niflheim: Niflheimr, die dunkle Welt, ist in der germanischen Mythologie eine eisige Welt im Norden, die von Reif- und Frostriesen bewohnt wird. Auch der Fluss Hvergelmir entspringt in diesem Reich. Sie steht im Gegensatz zu Muspelheim, dem Feuerreich im Süden. Beide Welten sind im ewigen Weltengrund Ginnungagap durch den Willen Fimbultýrs entstanden und haben durch ihr Zusammentreffen den Riesen Ymir erschaffen und damit das Sein der Materie ermöglicht. Midgard: Midgard, die Heimat der Menschen, ist der nordischen Mythologie nach, in der Mitte der Weltenesche gelegen. Sie wird von acht Welten umgeben. Diese Welten werden als Himmelswinde (Nord,Ost,Sued und West) bezeichnet. Sie setzen sich zusammen aus vier hellen und vier dunklen Winden die vermutlich Tag und Nacht bezeichneten. Midgard wird eingegrenzt vom großen Weltenmeer, in dem die Midgardschlange ihr Unwesen treibt. Durch eine Regenbogenbrücke ist Midgard mit Asgard, dem Sitz der Götter verbunden. Asgard: Asgard ist in der nordischen Mythologie der Sitz der
Götter (Asen). Asgard befindet sich in der Himmelsebene der Weltenesche
Yggdrasil, die wiederum in einzelne Bereiche unterteilt ist. Vanaheim: Vanaheimr (eingedeutscht Wanaheim), altnordisch für "Wohnort der Wanen", ist der Wohnort der Wanen (Vanir), der Götter der Fruchtbarkeit. Nach der Gylfaginning (Kap. 23) und Vafþrúðnismál (Strophe 39) ist Vanaheimr der Ort, an dem Njörðr aufgewachsen ist. Vanaheimr wird ebenfalls in der Ynglinga saga kurz erwähnt. Ljosalfheim: Die Heimat der Lichtalfen. Über sie herrscht der Gott Freyr, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass Ljosalfheim und Alfheim (die Wohnung Freyrs) identisch sind und Ljosalfheim eigentlich Teil Asgards ist. Jotunheim: Jötunheim ist das Land, das den Reifriesen von Odin und seinen Brüdern während der Schöpfung gegeben wurde. Mit seinem Hauptsitz Utgard war dies eine der neun Welten, die vom kosmischen Baum Yggdrasil abgeschirmt wurden. Svartalfheim: Schwarzalbenheim (auch Schwarzelfenheim; nord. Svartalfheim) ist das Zwergenreich. Es bezeichnet die Heimat der Naturgeister, die mit der Materie verbunden sind. Der Name Alben bezeichnet in der Nordischen Mythologie die Zwerge und Gnome. Im heutigen Sprachgebrauch findet man diese Bezeichnung noch im Wort Albtraum, früher auch "Albdruck". Auch heute noch gibt es Menschen, die sich bei schlechten Träumen von einer Art Gnom bedrückt fühlen, früher ging man davon aus, dass ein Alb auf der Brust des Träumenden sitzt und diesen beengt. Hel (Totenreich): Hel, die Unterwelt die unter den Wurzeln der Esche Yggdrasil liegt, kann nur über den Todesfluss Gjöll erreicht werden. Die goldene Brücke die zur Unterwelt führt, wird von der Riesin Modgrudr bewacht. Von hier aus führt der Weg zur Burg der Hel. Wer einmal in Hel angekommen ist, kann nicht mehr wiederkehren. Der Eingang wird von dem Höllenhund Garm bewacht, der die Seelen zwar hindurch schreiten lässt aber ihnen den Rückweg versperrt. Hels Burg besteht zwar aus großen Sälen die aber dunkel und kalt sind, da kein Sonnenstrahl hindurchdringt. Die Wände bestehen aus Schlangen. Durch den Rauchabzug bilden sich Wolken die giftigen Regen ablassen. Die Burg ist von wilden Flüssen mit Untiefen und scharfkantigen Felsen umgeben. |
Die Götter |
Asen: Die Asen (altnord. Æsir „die
Pfähle“, Sg. Áss, urgerm. *ansuz) sind das jüngere Göttergeschlecht in
der nordischen Mythologie. Das ältere Geschlecht wird Wanen (altnord.
Vanir, Sg. Vanr) genannt. Nach der Jüngeren Edda wohnen zwölf Asen in Asgard. Sie herrschen über die Welt und die Menschen, allerdings beschränkt durch das Schicksal, das nur die Nornen im vollen Umfang kennen. Ihnen werden Eigenschaften wie Stärke, Macht und Kraft zugeschrieben. Sie sind weitgehend vermenschlicht, haben also einen irdischen Alltag. Wie die Menschen sind sie sterblich. Nur durch die Äpfel der Idun halten sie sich jung, bis fast alle von ihnen zur Ragnarök getötet werden. Das Geschlecht der Asen besteht aus kriegerischen Gottheiten, während es sich bei den Wanen eher um Fruchtbarkeitsgötter handelt. Nach einer Theorie stellen die Wanen eine Erinnerung an die Götter der vor-indoeuropäischen Urbevölkerung dar, deren Kultur von den eindringenden Indogermanen in einer Art Synkretismus verändert wurde. Demnach entsprechen die Asen den Göttern der Indogermanen. Der Wanenkrieg, in dem die beiden Göttergeschlechter gegeneinander kämpfen und der mit einem Friedensschluss und dem Austausch von Geiseln endet (wodurch die uns bekannten Wanen zu den Asen gelangen), repräsentiert die Auseinandersetzung dieser Volksgruppen. Da von den beiden altnordischen Götterfamilien nur die Asen auch im Süden belegt sind, ist die Zuordnung zu den Familien bei einigen Gottheiten nicht gesichert. Die Götternamen Tyr, Odin, Thor und Freyja sind deutlich in der englischen Version der Wochentagsnamen erkennbar. Wanen: Die Wanen (abgeleitet vom altnordischen Vanir - „die Glänzenden“, auch Vanen geschrieben) bilden neben den jüngeren Asen das ältere der beiden Göttergeschlechter in der nordischen Mythologie. Sie wohnen in Wanaheim. Den Wanen, als Göttern des Herdfeuers, des Ackerbaus etc. werden Eigenschaften wie Fruchtbarkeit, Erdverbundenheit und Wohlstand zugeschrieben. Nach einem mythologischen Kampf (dem Wanenkrieg) gegen die Asen überlassen die Wanen den Asen als Zeichen des Friedens und zu dessen Sicherung den Meeresgott Njörðr (Njörd) und dessen Kinder, die Zwillinge Freyja und Freyr als Geiseln. Im Gegenzug erhalten die Wanen den Asen Hoenir sowie den weisen Riesen Mimir. Hauptgott der Wanen ist Tyr. Die Erde selbst ist seine Mutter. Sein Name heißt übersetzt "der Göttliche". Er ist der Erste unter den Wanen, neben ihm Nerthus und Njord. Die Verantwortung der Wanen liegt im Bereich der Flora und Fauna. Ihre Verehrung fand daher oft in heiligen Hainen statt. In späteren Sagen wird Tyr mit Asen vermengt und somit irrtümlicherweise zu einem Asen gemacht.
Asen: Thor: Thor oder auch Donar genannt, ist der Gott des Donners
und der erste Sohn von Odin. Er hat einen Wagen der von zwei
Ziegenböcken gezogen wird. Die da heisen Tanngniostr und Tanngrisnir. Baldur: Baldur ist eine Namensvariante von Balder, der bei den Asen Odins Sohn, der Gott der Sonne, des reinen Lichtes, des Frühlings, des Guten und der Gerechtigkeit war. Bragi: Bragi ist der Gott der Dichtkunst, der die gefallenen Helden in Walhall begrüßt. Er ist der Sohn von Odin und gehört zu den Asen. Verheiratet ist er mit Idun. Heimdall: Heimdall (altnord. heimdallr: „der Strahlende“ oder
„Weltglanz“ oder „der, der die Welt beleuchtet“) ist in der nordischen
Mythologie der Schutzgott, der Lichtgott, und der Himmelswächter, sowie
der Schützer allen Lebens. Der schwedische Forscher Birger Pering
identifiziert Heimdall als den „Schutzgeist“ der Götter. Heimdall
braucht weniger Schlaf als ein Vogel und kann bei Tag und Nacht gleich
gut sehen. Er kann so gut hören, dass er die Wolle auf den Schafen und
das Gras auf der Weide wachsen hört. Nach der Edda ist er der größte
Widersacher Lokis. Hödur: Hödur (auch Höðr geschrieben, zu deutsch etwa Kämpfer) ist der Zwillingsbruder von Baldur und somit Sohn von Odin und Frigg. Hödur ist ein blinder Gott. Daher beurteilt er jeden nicht nach seinen Äußerlichkeiten, sondern nach seinen inneren Werten. Vidar: Vidar (auch Widar anord. Víðarr - „der weithin Herrschende”) ist ein Sohn des Gottes Odin und der Riesin Grid und trägt in der Dichtung den Beinamen Der schweigsame Ase. Er ist den Asen stets eine gute Stütze und der einzige, der von Lokis hetzenden Reden in der Halle Thryms verschont blieb. Nach Thor ist Vidar der stärkste Ase. In der Endzeitschlacht Ragnarök rächt er seinen Vater Odin, indem er dem Fenriswolf mit einem besonderen Lederschuh in den Rachen tritt und ihm den Oberkiefer abreißt. Er ist einer der wenigen Überlebenden vom Ragnarök. Sein Wohnsitz heißt Landvidi (»Weites Land«) oder auch nur Vidi (»Weite«) ist von hohem Gras und Gesträuch überwachsen. Vali: Vali ist ein Sohn Odins und der Riesin Rind. Er wird eine Nacht bevor sein Halbbruder Baldur durch Hödur getötet wird geboren um Baldur auf der Stelle zu rächen. Uller: Uller (altnord. Ullr: „der Ehrenhafte“; altengl. wuldor: „Glanz, Ruhm“), auch Ull, Holler, Oller oder Vulder genannt, ist der Gott des Winters, der Jagd, des Zweikampfes, der Weide und des Ackers. Er gehört den Asen, dem jüngeren Göttergeschlecht, an und wohnt der Sage nach in seiner selbst gebauten Halle Ydalir (Eibental) in Asgard. Forseti: Forseti ist der Gott für Recht und Gesetz ("Gerechter Richter"), der Vorsitzende der Thing-Versammlung. Er ist einer der Asen, Sohn des Balder und der Nanna. Seine Residenz ist der von Gold und Silber glänzende Saal Glitnir (Glastheim), wo er als oberster Richter Asgards täglich Recht spricht unter Göttern und Menschen. Loki: Loki (oder Loptr; nicht zu verwechseln mit dem Riesen
Logi, dem Wildfeuer) ist eine Gestalt aus der nordischen Mythologie. Er
ist das Kind zweier Riesen, dennoch einer der Asen. Sein Vater ist
Farbauti, seine Mutter Laufey (Laubinsel) oder Nal (beide mütterlichen
Namen sind erwähnt), seine Brüder sind Byleist und Belblindi, seine Frau
ist Sigyn. Durch „Blutsbrüderschaft“ steht er in besonderer Beziehung zu
Odin. Dabei wird er, nicht unumstritten, als Lodur identifiziert. „Loki
ist schmuck und schön von Gestalt, aber bös von Gemüt und sehr
unbeständig. Er übertrifft alle andern in Schlauheit und in jeder Art von
Betrug.”
Asinnen: Saga: Saga ist eine Göttin, über die wenig bekannt ist. Es ist bekannt, dass sie in der Höhle Sökkvabekk (»Sturzbach«) wohnt, die von kühlen Wasserfluten durchströmt wird. Dort soll Saga häufig mit Odin sitzen und „aus goldenen Schalen alte Weisheit trinken“. Eira: Eir ist die Göttin der Heilkunde und der Heilung. Sie wird auch unter den Dienerinnen der Menglöd, wohl eine Form der Freyja, genannt. In den Thulur ist Eir ein Name einer Walküre. Falls alle drei Gestalten eine einzige Göttin bezeichnen, könnte ursprünglich an eine wundenheilende und totenerweckende Walküre gedacht werden. Gefjon: Gefion ist eine Asenjungfrau, Beschützerin der Jungfrauen, der alle gehören, die unvermählt sterben, sowie Göttin der Familie und des Glücks. Sie gilt als rein wie der Morgentau. Fulla: Fulla ist die Göttin des Reichtums. Sie hütet Friggs Schatzkammer und ist ihre Beraterin. Sie ist erkennbar am offen getragenen Haar, dass durch einen goldenes Band gehalten wird. Siöfn: Ist die Liebesgöttin. Ihr liegt Zärtlichkeit zwischen Frauen und Männern besonders am Herzen. Lofn: Lofn (von altnord. lof "Erlaubnis, die Milde") ist in der nordischen Mythologie eine Asengöttin. Sie wird in der Edda als milde und gütig beschrieben und hat von Odin und Frigg die Erlaubnis bekommen, liebende Männer und Frauen miteinander zu verbinden und zu vermählen. Dies gilt für legitime, als auch für verbotene Lieben. Möglich ist auch, dass Lofn ein anderer Name der Freyja ist. Var: Var ist die Göttin der Treue und Liebe und überwacht die Verträge, die Ehepartner miteinander schließen. Außerdem ist sie die Dienerin der Göttin Frigg. Syn: Syn (altnord. auch noch Sygn) gehört dem Geschlecht der Asinnen an. Syn ist die Göttin der Gerechtigkeit, sie hat die Aufsicht bei Gerichtsverhandlungen, damit niemand die Wahrheit verschweige. Außerdem ist sie die Dienerin der Göttin Frigg. Syn soll vor die Toren des Palastes Wingolfs gehütet haben und wehrte unerwünschte Fremdlinge ab. Hlin: Ist eine Schutzgöttin. Mehr ist nicht bekannt. Snotra: Snotra ist die Göttin der Klugheit, Tugend und Sittsamkeit. Sie gilt als kluge und zierliche Asin. Tugendhafte Menschen finden bei ihr Schutz. Sie gilt als klug und sittsam und die Menschen, die ebenfalls klug und feinsinnig sind, sind nach ihr benannt. Gna: Gna gehört zu den Asen und ist Dienerin und Botschafterin der Göttin Frigg. Gna überbringt die Botschaften auf ihrem Pferd Hófvarpnir („Hufwerfer”), mit dem sie durch die Lüfte und übers Wasser reitet. Sol: Sól ist in der nordischen Mythologie die personifizierte Sonne. Der altnordische Name Sól bedeutet "Sonne", genau wie das althochdeutsche und altsächsische Sunna. Eine Personifizierung der Sonne namens Sunna wird im zweiten Merseburger Zauberspruch erwähnt. Sól ist die Tochter des Mundilfari, Schwester des Mondgottes Máni und Gattin des Glenr. Die Sonne selbst wurde von den Göttern aus einem Funken erzeugt. Sól fährt mit dem Sonnenwagen über den Himmel, gezogen von den Pferden Arvakr (der Frühwache) und Alsvidr (der Allgeschwinde). Der Schutzschild Swalin schützt den Wagen vor der Sonnenhitze. Das Gespann wird unablässig von dem Wolf Skalli (Skoll) verfolgt. Am Tag des Weltunterganges (Ragnarök) wird Skalli die Sonne einholen und verschlingen. Doch gebiert Sól eine Tochter, schöner als sie selbst, die in der neuen Welt weiter scheinen wird. Bil: Bil war in der nordischen Mythologie Tochter des Wildfinnr und Schwester des Hiuki. Der Mondgott Mani holte Bil, zusammen mit ihrem Bruder Hiuki, als beide nach Wasser zu dem Brunnen Byrgir gegangen waren und den schweren Eimer auf ihren Schultern trugen, aus Mitleid zu sich, wo man sie, wie die Sage berichtet, noch von der Erde aus mit ihrer Eimerstange und dem Eimer sehen kann. (Mondflecken) Wannen: Tyr: Tyr ist der Kriegsgott und ebenso wie Forseti Gott des Rechts und Thingvorsitzender. Tyr ist gerecht und ehrenhaft aber im Gegensatz zu Forseti befürwortet er den Kampf zur Konfliktlösung. Er kämpft mit einem Speer und hat nur noch eine Hand nachdem er eine Hand dem Fenris als Unterpfand bei dessen Fesselung lassen musste. Er ist der Sohn des Riesen Hymir und seiner nicht namentlich genannten Gattin. Zu Ragnarök werden er und Garm, der Hund der den Eingang zur Unterwelt bewacht, sich gegenseitig töten. Es wird vermutet, dass ehemals Tyr als höchster der Götter verehrt wurde und erst später durch Odin abgelöst wurde. Freya: Freya, auch Freyja (altnordisch Herrin) ist der Name
der nordgermanischen Göttin der Liebenden und der Fruchtbarkeit. Sie
gilt als nächstbedeutende Göttin des nordischen Pantheons nach Frigg,
mit der sie in neuzeitlichen Rezeptionen oft gleichgesetzt oder
verwechselt wird. Sie ähnelt der Venus des römischen Götterhimmels. Freyr: Freyr gehörte zu den Wanen, die hauptsächlich
Fruchtbarkeitsgötter waren. Er entstammt dem Inzest des Njörd,
vermutlich mit dessen Schwester Nerthus. Zunächst mit seiner Schwester
Freya verheiratet, die sich Odin zur Frau nimmt, warb er später um die
Tochter des Riesen Gymir aus Jötunheim. Ihr Sohn Fjölnir wird dann zu
einem der sagenhaften Könige Schwedens. Nach dem Wanenkrieg wurde Freyr
als den Asen zugehörig betrachtet und später auch wieder verehrt. Gullveig: Ihr Name bedeutet so viel wie die Goldreiche. Zu ihren Aufgaben gehören das Hüten von Schätzen und die Zauberei Seidr. Sie verfügt über seherische Fähigkeiten. Gullveig gelangte zu den Asen und brachte über die Götter die Goldgier. Die Götter verlangten das Geheimnis, den Ursprung des Reichtums. Gullveig verweigerte dies, so dass die Asen sie dreimal verbrannten. Loki fraß die Überreste auf und so entstanden die drei Weltenfeinde Fenris, die Midgardschlange und Hel. Als die Vanen von diesem Tod erfuhren, waren sie erbost und der Wanenkrieg brach zwischen ihnen aus. Kvasir: Kvasir entstand durch den Speichel der Göttergeschlechter, den Asen und den Wanen. Diese spuckten in einen Krug, um das Ende ihres Konfliktes zu besiegeln. Die Asen formten daraufhin den Weisen Kvasir. Alle Menschen, die ihm begegneten, unterbrachen ihre Tätigkeit, um ihm zuzuhören. Kvasirs Ende kam mit den Zwergen Fjalarr und Gjalarr, die ihn töteten, um an seine Weisheit zu gelangen. Sie brauten aus seinem Blut und Honig einen Met, der jedem, der davon trank, die Gabe der Dichtkunst verlieh.
Andere: Sif: Sif ist die Gattin des Donnergottes Thor. Mit ihm hat sie eine Tochter, die Thrud („Kraft“). Außerdem hat sie einen Sohn, den schnellen Bogenschützen Uller, den sie mit in die Ehe brachte. Als ihr Loki einst das schöne, goldglänzende Haar hinterlistigerweise abgeschworen hatte, zwang ihn Thor, ihr von den kunstreichen Zwergen einen neuen Haarschmuck aus Gold machen zu lassen, der dann wie anderes Haar wuchs. Nanna: Nanna (altnord. „Mutter“ oder „die Wagemutige“) ist eine Göttin. Bei Snorri Sturluson ist Nanna die Tochter des Nepr, der in den Thulur als Sohn Odins genannt wird, und Gattin des Balder und durch ihn Mutter des Forseti. Skadi: Skadi, oder auch Skade, ist in der nordischen Mythologie die Göttin der Jagd und des Winters, nach der möglicherweise Skandinavien benannt wurde. Idun: Idun oder auch lateinisch Iduna (altnord. Iðunn die Erneuernde, die Verjüngende) ist in der nordischen Mythologie die Göttin der Jugend und der Unsterblichkeit. Sie ist die jüngste Tochter der älteren Kinder des Zwergs Ivaldi (Hrafnagaldr Odins 5) und die Gemahlin des göttlichen Sängers Bragi, der sie mit einem Lied für sich gewann. Idun ist die Hüterin der goldenen Äpfel, die den Göttern die ewige Jugend und damit auch die Unsterblichkeit verleihen (Gylfaginning 26).[1] Als Hüterin der goldenen Äpfel ist ihr Baum der Apfelbaum. Gerda: Gerda ist in der eddischen Mythologie die für ihre Schönheit berühmte Tochter des Riesen Gymir, die Freyr für sich zu gewinnen sucht. Sein Freund Skirnir leiht sich Ross und Schwert des Gottes aus und übernimmt die Werbung. Er durchreitet die Waberlohe um Gerds Haus, kann die Schöne, die den Tod ihres Bruders (Beli ?) betrauert, seinen Plänen zunächst aber nicht einmal mit den kostbarsten Geschenken, wie dem Ring Draupnir oder den goldenen Äpfeln, geneigt machen. Erst als er ihrem Vater den Tod androht und ihr selbst einen Zauberfluch, gibt sie nach und verbindet sich mit Freyr. Beider Sohn ist Fjölnir. Sie galt als Beschützerin von Heim und Hof, passend zum Schutz der Fruchtbarkeit durch Freyr, so dass sie eine Personifikation des Gartens ist. Hel (Totengöttin): Hel ist in der nordischen/germansichen
Mythologie die Totengöttin und gleichzeitig auch die Bezeichnung des
Totenreiches. Sie ist die Tochter von Loki und der Riesin Angrboda. Hel
wird trotz das der Vater dem Geschlecht der Asen angehört, dem
Geschlecht der Riesen zugerechnet. Der Körper von Hel war zur Hälfe
fleischfarben und zur anderen Hälfte blau-schwarz, da sie halb tot und
halb lebendig ist. |
Mythologische Gegenstände, Wesen und Plätze |
Fenriswolf: Der Fenriswolf (auch Fenrir, Fenrisúlfr) ist in
der nordischen Mythologie neben Hel und der Midgardschlange das erste
Kind des Gottes Loki und der Riesin Angrboda. Vermutlich hängt der Name
mit dem altnordischen Wort Fen (Sumpf) zusammen. Die Götter erkannten die Gefahr, die von dem Fenriswolf ausging, und brachten ihn nach Asgard, um ihn besser im Auge haben zu können. Da der Fenriswolf von Tag zu Tag größer und kräftiger wurde, fühlten sich die Götter bedroht, sie fürchteten, er würde sie alle verschlingen. So entschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu binden. Man ließ erst zwei schwere Ketten (Leding und Dromi) fertigen, die der Wolf aber mühelos zerriss. Er sollte dann schließlich seine Kraft unter Beweis stellen, indem er die magische Fessel Gleipnir sprengen könnte, die so harmlos wie ein simpler Faden aussah. Der Faden war von den Alben gemacht aus den Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, den Bärten der Frauen, dem Speichel der Vögel, dem Geräusch eines Katzentritts und den Wurzeln der Berge. Der Fenriswolf schöpfte Verdacht. Er wollte zum Pfand, dass alles mit rechten Dingen zugehe, von einem der Götter zugesagt bekommen, dass einer ihm die rechte Hand ins Maul halte. Keiner wollte sich dafür hergeben außer Tyr. Man legte Fenris die Fessel um, und je stärker er daran riss, umso enger zog sie sich um den Wolf. Er biss Tyr die rechte Hand ab, blieb aber gefesselt. Durch diesen „Betrug“ eines „juridischen Pfandes“ (so Dumézil), das eigentlich die Bindung des gefährlichen Riesenwolfs zum Zweck hatte, wurde die Götterwelt gerettet. Und das ausgerechnet durch den Gott Tyr, den Gott des Krieges wie auch der Thingversammlung, der daraufhin der einhändige Ase (an.: einhendr asa) genannt wurde. Befreien wird sich der riesige Wolf erst zu Ragnarök („Schicksal der Götter“). Er wird dann Odin verschlingen, seinerseits aber von Odins Sohn Vidar getötet werden. Der Fenriswolf ist nicht zu verwechseln mit den Wölfen Skalli und Hati, welche Sonne und Mond über den Himmel jagen und diese zu Ragnarök verschlingen werden. Diese Darstellung findet sich nur in einer Quelle, nach anderen verschlingt Fenrir selbst die Sonne zu Ragnarök. Midgardschlange: Die Midgardschlange (Weltenschlange)
(altnordisch Miðgarðsormr; auch Jormungand, altnordisch: Jörmungandr)
ist in der germanischen Mythologie eine die Welt umspannende
Seeschlange. Wie Hel und der Fenriswolf wurde auch sie von Loki gezeugt
und gehört damit zu den drei germanischen Weltfeinden. Thor begegnet ihr
dreimal, und tritt zweimal an, sie zu vernichten. Nornen: Die Nornen (altnord. Nornir) sind schicksalbestimmende Frauen, von denen einige von Göttern, andere von Zwergen oder Elfen abstammen sollen. Sie heißen Urd (das Gewordene), Verdandi (das Werdende) und Skuld (das Werdensollende), d. h. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nach der Völuspá wohnen sie an der Wurzel der Weltenesche Yggdrasil an einem Brunnen, der nach der ältesten Norne Urdaborn heißt. Sie lenken die Geschicke der Menschen und Götter. Walhall: Nordgermanischer Name einer ursprünglich unterirdischen Halle. Ab Mitte des 10. Jahrhunderts erlebte die sagenumwobene Halle im Denken der nordischen Völker eine Wandlung. Odin herrscht im himmlischen Saal, die mit purem Gold und Waffen verziert ist. Die Halle wird von 540 Toren umringt, wobei über einem Tor die Attribute Odins ein Wolf und ein Adler angebracht sind. Hierher bringen die Walküren die Krieger, die während eines ehrenhaften Kampfes gefallen sind. Die Krieger (Einherjer) kämpfen tagsüber gegeneinander und des Abends wurde gemeinsam ein sich jeden Tag erneuerter Eber verspeist. Die Walküren schenken den gefallen Helden Met ein. Draupnir: Draupnir (der Tröpfler) ist in der germanischen
Mythologie der Zauberring Odins, von dem in jeder neunten Nacht acht
ebenbürtige Ringe tropfen. Der Zwerg Sindri schuf ihn in seiner
Zwergenschmiede - zusammen mit einem goldenen Eber für Freyr und dem
Hammer Mjölnir für Thor. Geri und Freki: Geri und Freki (nord. „der Gierige” und „der
Gefräßige”) sind zwei Wölfe der nordischen Mythologie, welche, wie die
Raben Hugin und Munin, den Gott Odin begleiten. Gungnir: Gungnir (altnordisch: Der Schwankende) ist der Name
des Speeres von Odin. Mit diesem Speer brachte er den ersten Krieg in
die Welten (Asgard, Midgard und Utgard), als er ihn ins Heer der Wanen
warf. Hrimthur: Die Mauern von Asgard wurden von dem Steinmetz Hrimthur erbaut. Dieser wiederum wurde von den Göttern beauftragt und sollte, wenn er die gesetzte Frist von sechs Monaten einhalten könne fürstlich entlohnt werden. Es wurde ihm versprochen das er Freya zur Gattin bekommen sollte sowie den Mond und die Sonne noch obendrein. Wie es aber so ist in der Götterwelt, hatten diese wiederum Angst er könne die Frist einhalten und sie müssten ihr Versprechen einlösen. Also griffen sie mit Hilfe von Loki zu einer List. Da der Steinmetz sein Pferd als Hilfe einsetzte, verwandelte sich Loki in eine Stute und verführte den Hengst. Durch dieses Ablenkungsmanöver konnte der Bau nicht abgeschlossen werden und Hrimthur wurde kurz vor seinem Ziel um seine versprochene Belohnung gebracht. Als der Steinmetzt hinter diese tückische Falle kam, gab er sich vor lauter Zorn als Riese zu bekennen. Thor wiederum erschlug in dann sogleich mit seinem Hammer. Aus der Liasson zwischen der Stute und dem Hengst entstand Sleipnir, der achtbeinige Hengst Odins. Hugin und Munin: Hugin und Munin sind in der nordischen
Mythologie die beiden Raben Odins. Da Odin auch ein Gott des Krieges
ist, sind Raben und Wölfe als Tiere des Schlachtfeldes passende
Begleiter des Gottes, der auch den Beinamen Hrafnáss (Rabengott) trägt. Mjölnir: Mjölnir, Mjöllnir, Mjolnir oder Mjölnar (Bedeutung
umstritten, womöglich „Malmer“, „Blitz“ oder „glänzende Blitzwaffe“)
heißt in der germanischen Mythologie ein Hammer, die magische Waffe des
Gottes Thor, mit der dieser die Feinde der Götter, vor allem die Thursen
(Riesen) bekämpft. Mjölnir (der auch sog. Uru-Hammer) wurde von den
beiden Zwergen Sindri und Brokk aus Uru-Erz geschmiedet und besitzt die
Eigenschaft, dass er, wenn er geworfen wird, nie sein Ziel verfehlt und
wieder in die Hand des Werfers zurückkehrt. Außerdem kann er nur von
Thor geführt werden. Es heißt, dass Loki in Gestalt einer Fliege den
Zwerg Brokk, der in der Schmiede das Feuer schürte, in ein Augenlid
stach, so dass der Schaft des Hammers zu kurz geriet. Ragnarök: Die Ragnarök (altnordisch „Schicksal der Götter“;
aus regin, gen. pl. ragna = „Gott“ + rök = „Ursache, Sinn des
Ursprungs“) ist die Sage von Geschichte und Untergang der Götter
(Weltuntergang) in der Nordischen Mythologie, wie es die Völuspá
prophezeit. Das Deutsche übersetzt oft als „Götterdämmerung“, was nur
teils stimmt und auf eine Fehlinterpretation von Snorri Sturluson
zurückgeht: während die ältere Lieder-Edda von Ragnarök, dem „Schicksal
der Götter“, singt, schreibt er in seiner Prosabearbeitung stets ragna
rökr, „Götterdämmerung“ (vgl. altnordisch røkkr, „Dunkelheit“). Sleipnir: Sleipnir (etwa "der Dahingleitende") ist in der
nordischen Mythologie das achtbeinige Ross Odins. Seinen Namen bekam es,
da es zu Lande, zu Wasser und in der Luft gleichermaßen "dahingleitet".
Sleipnir entstammt einer List Lokis. Dieser musste die rechtzeitige
Fertigstellung von Asgard verhindern, da ein Hrimthurse, der Erbauer der
Mauer um Asgard, für die Vollendung der Bauarbeiten die Göttin Freya zur
Frau haben wollte. Loki entführte in Gestalt einer Stute den Hengst des
Riesen, Svadilfari, der seinem Besitzer bei der Arbeit half, und zeugte
mit ihm Sleipnir. So war der Hengst für einige Tage verschwunden und die
Frist, zu der Asgard fertig gebaut sein sollte, verstrich. Loki schenkte
sein Kind, Sleipnir, später Odin. Walküre: Eine Walküre, auch Schlacht- oder Schildjungfer, ist
in der nordischen Mythologie ein weibliches Geisterwesen aus dem Gefolge
des (auch so genannten) Göttervaters Wotan bzw. Odin. Die Walküren
stehen durch die Möglichkeit der Schicksalsfügung in Beziehung zu den
Nornen, Fylgien und den Disen. Sie erwählen aus den auf dem Schlachtfeld
Verstorbenen die Einherjer ("ehrenvoll Gefallene") aus, auf dass sie in
Walhall eingehen sollen. Im Helgakviða Hjörvarðssonar wird die Zahl der
Walküren mit neun angegeben, im Darraðarljóð mit zwölf. Tatsächlich
dürfte die Anzahl unbegrenzt gewesen sein. Yggdrasil: Yggdrasil („Ross des Schrecklichen“ o. ä.; auch:
Mímameiðr, Læraðr) ist in der germanischen Mythologie – aus den
Berichten der Liederedda und der Prosa-Edda – die riesenhafte immergrüne
Weltesche oder Weltenesche, unter deren Bild man sich das ganze
Weltgebäude vorstellte. Nachdem die Asen den Ur-Riesen Ymir getötet
haben, schaffen sie, dem Mythos nach, aus seinem Leichnam alle
existierenden Dinge. Die Weltesche Yggdrasil ist der erste Baum, den sie
pflanzen. Er ist der größte und prächtigste Baum der Erdengeschichte.
Seine Zweige überschatten die neun Welten und wachsen über den Himmel.
Auf der Spitze befindet sich der Jötun-Riese Hräswelgr in der Gestalt
eines Adlers, der mit den Flügeln schlagend den Wind produziert.
Zwischen den Augen des Adlers sitzt ein Habicht, der Vedrfölnir genannt
wird. |